Berufsschulstufe

Vorbereitung auf alle wichtigen Lebensbereiche

Leitgedanken

Die Vorbereitung der Schüler auf die Arbeitswelt ist Aufgabe der Schule. Eine gute Vorbereitung auf diesen wichtigen Lebensbereich erfordert die Öffnung der Schule. Dies bedeutet u.a., dass man mögliche Kooperationspartner wie Eltern, Betriebe, Fachdienste usw. in die Erziehungs- und Bildungsarbeit einbeziehen muss. Zusätzlich sind das Lernen der Schüler in realitätsentsprechenden Erfahrungs- und Erprobungsfeldern und die Flexibilisierung von Unterricht und Unterrichtszeiten erforderlich. Das Ziel der Verselbstständigung der Schüler wird mit dem Grundsatz von Maria-Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun” in allen Bereichen der Förderung, Begleitung und Unterstützung verfolgt.

In der Berufsschulstufe (Klassenstufe 10-12) kommen neben der Festigung und Erweiterung der allgemeinen Bildungsinhalte berufsbezogene Unterrichtsinhalte hinzu (Berufskunde). Vertieft behandelt werden folgende Lebensbereiche, die für eine erfolgreiche und dauerhafte Eingliederung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt von ausschlaggebender Bedeutung sind.

Lebensbereich Arbeit

Die Schüler sollen in möglichst vielen Bereichen Praktika machen. Hier lernen sie die Arbeit und die dazugehörigen Arbeitsvorgänge direkt vor Ort kennen, d.h. in einem Betrieb. Sie sollen nicht in der Schule bleiben, sondern nach draußen gehen und in wirklichkeitsentsprechenden Situationen lernen. In der Arbeitssituation werden auch die Arbeitstugenden erlernt.

Außerhalb der Praktikazeiten wird auch am „Schollenhof” bei Wagshurst, gearbeitet. Hier handelt es sich um einen Integrationsbetrieb. Die Schüler haben hier die Möglichkeit z.B. bei Ausbesserungsarbeiten handwerkliche Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen. Dies bedeutet, hier werden auch berufsbezogene Inhalte (Berufskunde) vermittelt.

Daneben besteht seit mehreren Jahren unsere Schülerfirma „Monte-Blitz”, die sich reger Nachfrage erfreut. Hier erledigen die Schüler Dienstleistungen jeglicher Art, wie z.B. Einkäufe, Gartenarbeiten usw. Sie schreiben Rechnungen, bringen ihr verdientes Geld auf ein extra dafür eingerichtetes Konto auf der Bank und führen Buch darüber.

Lebensbereich Wohnen

Es gibt an unserer Schule ein so genanntes Wohntraining (auch Probewohnen genannt). In einer gemieteten Ferienwohnung leben, ein- bis zweimal im Schuljahr für jeweils eine Woche, Schüler weitestgehend selbstständig in einer Wohngemeinschaft zusammen. Sie müssen sich so weit wie möglich selbst versorgen.

Lebensbereich Freizeit

Freizeitaktivitäten sollen in den normalen Lebenszusammenhängen stattfinden, und nicht in eigens dafür initiierten realitätsfremden Situationen.

Deshalb lernen die Schüler der BSS einmal in der Woche abends Freizeitaktivitäten kennen und nutzen, in denen sie gleichaltrige, behinderte wie auch nichtbehinderte Jugendliche treffen und kennen lernen, wie z.B. im Jugendzentrum in Bühl.

Für diese Freizeitaktivitäten nutzen die Schüler ihr Geld, welches sie mit der Schülerfirma verdient haben.

Flexibilisierung des Unterrichts

Da die Lebensbereiche Arbeit, Wohnen und Freizeitgestaltung nicht nur am Vormittag stattfinden, bedarf es einer zeitlichen Anpassung der Schule an diese Bereiche. Es gibt Lehrkräfte, die keinen festen Stundenplan haben. Die Lehrer arbeiten zu völlig unterschiedlichen Zeiten.

So sieht der Berufsschulstufenplan vor, dass jeder Schüler zu Beginn der BSS an ein bis zwei Tagen in der Woche im Betrieb (auch evtl. am Schollenhofbetrieb) ist, sowie dass jeder Schüler am Trainingswohnen teilnimmt.

Ab dem zweiten Berufsschulstufenjahr werden die Praktika auf eine ganze Woche im Monat ausgedehnt. Deshalb muss die Schule flexibel sein und sich mit den Betrieben abstimmen. Die Folge ist ein flexibler Stundenplan.

Rita Zartmann bss@montessori-sasbach.de

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